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Ein Element für die Ewigkeit

Lukas Lukas

Gold hat eine magische Anziehungskraft auf den Menschen. Wie kein anderes Ding hat diese unglückliche Liebesbeziehung die Zeiten überdauert – und spiegelt das Wesen des Menschen.

Stell dir die folgende Situation vor: Du hältst einen Goldklumpen in den Händen und tauschst ihn gegen ein Stück Holz aus, weil dir der Goldklumpen in den Händen zu schwer ist. Eine absurde Situation. Wir würden nie Gold wegwerfen, wenn wir zu welchem gekommen wären. Der Wert ist einfach zu hoch, um nicht die Leiden und Mühen, die damit zusammenhängen, auf sich zu nehmen.

Gold pineapple
Photo by Kobby Mendez / Unsplash

So dachten auch die Menschen in San Francisco im Jahre 1897: Eine Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Bei Dawson City am Klondike River in Alaska wurde Gold entdeckt. Tausende von Menschen aller Gesellschaftsschichten machten sich auf in den Norden und nahmen riesige Strapazen auf sich, in der Hoffnung, ebenfalls reich zu werden. Historiker nennen das den Klondike-Goldrausch.

Ein Spiegel der menschlichen Seele

Wer sich mit Gold auseinandersetzt, wird merken, dass es ein Spiegel für die menschliche Seele ist. Was macht Gold wertvoll? Weil man damit viel kaufen kann? Aber warum denn? Das haben wir einfach so gelernt in der Kindheit, oder? Gold wirkt mit einer scheinbar „magischen“ Anziehung auf uns. Bei näherer Betrachtung hat die Liebe des Menschen zum Gold klare Gründe:

  • Gold vergammelt nicht.
  • Gold lässt sich gut in (kleine) Einheiten aufteilen und taugt darum zum Zahlungsmittel.
  • Gold ist nur in begrenzten Mengen vorhanden.
  • zu guter Letzt sieht es für ein Metall vergleichsweise gut aus.


Photo by David Tip / Unsplash

Die Goldsucher, die sich zum Klondike River aufgemacht hatten, wollten einfach nur Geld verdienen. Sie hatten nicht darüber nachgedacht, warum Gold überhaupt wertvoll ist. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit gewesen, dem Schicksal zu entkommen, das viele in Alaska ereilte.

Betrachten wir die oben beschriebenen Eigenschaften von Gold, verbindet der Mensch Wert mit Beständigkeit, Macht, Seltenheit und Schönheit.

  • Der Mensch sehnt sich nach etwas, was hält, was nicht von der Zeit oder den Umständen gefressen wird. Er trägt Ewigkeit in sich.
  • Er wünscht sich etwas, mit dem er zahlen, mit dem er Einfluss nehmen kann.
  • Der Mensch sehnt sich nach etwas, was selten ist, exklusiv, weil er nicht pauschalisiert werden will.
  • Und ja, der Mensch wünscht sich Schönheit, weil er liebt.

We used an entire bottle of gold poster paint for this photo-shoot. It was fun and very messy. Truth and lies in Hollywood, politics, and beyond. Time’s UP!
Photo by Sharon McCutcheon / Unsplash

Ein Herzensbrecher schlägt zu

Der Mensch hat sich in Gold verliebt, weil er diese Eigenschaften in diesem Element angenommen hat. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass die Liebe unglücklich, wenn nicht sogar missbräuchlich ist. Gold hat seinen Liebhaber immer wieder getäuscht und betrogen.

Der Goldrausch in der Klondike wurde für viele zum Desaster. Einigen war das Geld schon auf der Reise ausgegangen, sie mussten umkehren. Andere schafften es bis nach Alaska, mussten sich dort aber mit harter Arbeit verdingen, um über die Runden zu kommen. Wieder andere hatten Gold gefunden, um es dann durch unerwartete Unkosten oder verschwenderischem Verprassen wieder zu verlieren. Die Goldsucher sollten insgesamt so viel Geld für die Suche aufwenden, wie in den ersten fünf Jahren an Gold aus dem Boden geholt wurde. Reich davon wurden nur wenige.


Photo by Matt Flores / Unsplash

Weitere Gründe, warum Gold kein treuer Liebhaber ist:

  • Gold mag nicht vergehen, doch der Mensch vergeht. Versuche, das Gold ins Jenseits mitzunehmen, sind gescheitert – siehe die Gräber der Könige alter Hochkulturen – das Gold liegt immer noch dort, wenn nicht von Grabräubern gestohlen.
  • Gold ist ein potentes Zahlungsmittel. Doch es kennt keinen Besitzer und dient dem, der am meisten davon hat. Du kannst Goldmünzen mit deinem Zeichen prägen, doch sie können eingeschmolzen und mit dem Zeichen eines anderen gekennzeichnet werden.
  • Gold mag selten sein – doch so selten ist es auch wieder nicht. Die Zentralbanken müssen viel Gold vor dem Umlauf zurückhalten, um es vor dem Wertzerfall zu schützen.
  • Und die Schönheit? Gold leuchtet in aller Schönheit, doch das blendet vor innerer Hässlichkeit.

Ein neuer Goldrausch

Was viele der (christlich aufgewachsenen) Goldsucher vergessen hatten, aber hätten beherzigen sollen, war der Rat von Jesus zum Thema Geld (als Äquivalent zu Gold) in Lukas 12, 33:

Verkauft euren Besitz und gebt das Geld den Armen! Schafft euch Geldbeutel an, die nicht löchrig werden und legt euch einen unerschöpflichen Reichtum im Himmel an, wo kein Dieb ihn findet und keine Motten ihn fressen.

Jesus refereriert hier nicht nur über das Geld, sondern es steht sinnbildlich für alles, was wir auf dieser Erde akkumlieren, Macht, Anerkennung, Trost und Sicherheit: Wir verlieren alles spätestens mit dem Tod. Stattdessen empfiehlt uns Jesus einem Element nachzujagen, das wirklich ewig hält: Das Königreich Gottes, und damit den König selber.

Jesus beschreibt in Matthäus 13, 44-46 einen neuen Goldrausch der besseren Art:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte. Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte dafür diese eine Perle.

Oft behandeln wir die Dinge des Königreichs wie einen Goldklumpen, den wir mit einem Holzstück ersetzen, weil er uns zu schwer wird. Das Problem liegt nicht darin, dass uns der himmlische Goldklumpen schwer erscheint. Das Problem liegt darin, dass wir den Wert des himmlischen Goldklumpens nicht erkennen. Dass Mühsal uns von den wirklich wertvollen Dingen abhalten würde - dafür ist unsere Spezies zu ausgeprägt Schatzsucher.

Die Lösung liegt darin, zu erkennen, dass der wahre Wert und die Sehnsüchte des Menschens wie Ewigkeit, Macht, Seltenheit und Schönheit in der unsichtbaren Person von Jesus verborgen sind. Du musst nur danach graben. Wann machst du dich auf zum Goldrausch des Himmels?

Ein Element für die Ewigkeit
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