Über 7000 junge Menschen versammelten sich auf dem Basler Messegelände zum Praise Camp. Ein neuer Rekord! Was ging ab? Ein Erlebnisbericht.
Ich sag's gleich zu Beginn: Ich bin völlig überwältigt! Obschon ich nur an einem von sechs Camp-Tagen als Gast vor Ort bin, hinterlässt das Erlebte einen tiefen Eindruck bei mir. Aber schau dir am besten gleich selbst das Highlight Video an, um ein Gefühl für den Vibe des Camps zu bekommen:
Tausende junge Menschen bewegen sich übers Messegelände. Es fühlt sich an wie eine eigene kleine Welt. Ein grosses Dorf voller junger Christen. Hallen zum schlafen, Hallen zum Essen, Hallen fürs Plenum. Alles ist gross, hoch und gut belüftet. Die Atmosphäre friedlich und positiv entspannt.
Ich selber bin leicht unter Strom. Ganz kurzfristig bekamen wir heute früh die Zusage, dass sich Joel Gerber vom Kernteam des Praise Camps spontan Zeit für ein kurzes Interview nimmt. Wir, das sind Matthias Odermatt, Co-Pastor der Viva Kirche Aadorf und ich. Wir sind diesbezüglich unter der Flagge von Daniel Option unterwegs.
Mit einem Koffer voller Equipement, welches wir heute teils zum ersten Mal einsetzen werden, kurven wir durch die Hallen und gelangen durch den Essbereich via Rolltreppe in ein Zwischengeschoss hinter der Hauptbühne, wo sich der Backstage Bereich befindet.
Joel begrüsst uns sehr herzlich, bestellt einen Kaffee und setzt sich vor die Kamera. Er gibt uns 20min, danach muss er weiter. Ready? Go!
Während die beiden abliefern, überlege ich kurz, wie hirnrissig ich eigentlich bin, dass ich das Equipement zuvor nicht ausführlicher getestet habe. Typisch. Was, wenn das neue Video-Cast Pult gar nicht aufnimmt oder ich was vergessen habe, richtig einzustellen? Ich schiebe den Gedanken weg und rede mir gut zu: Das kommt gut, hab Vertrauen! (Spoiler: Es kam gut, siehe weiter unten!)
Während dem Interview seh ich Joel zur Seite schielen. Wo bleibt der Kaffee? Ich geh mal nachschauen und siehe da, der Flat White ist soeben servierfertig! Ich stelle ihn auf die Plastik Box mit Spielsachen, damit Joel ihn griffnah hat, denn wie er selber sagt:
Es herrscht Ausnahmezustand. Wir leben zur Zeit aus Gnade und Kaffee.
Das Interview läuft wie geschmiert. Odi schaut mich mal kurz fragend an bzgl. Zeit. "Wir haben 13:19." Noch Zeit für eine Frage. Joel erzählt abschliessend, was ihn persönlich grad am intensivsten bewegt. Aber hör doch selbst rein:
Heilsgewissheit?
Weiter geht's rüber zum Kongresszentrum, wo Paul Bruderer, Hauptleiter der Viva Kirche Frauenfeld, im Raum "Singapore" die Frage "Bin ich wirklich gerettet?" behandelt. Paul spricht über die Gründe mangelnder Heilsgewissheit und was wir tun können um Veränderung zu erfahren. Die jungen Leute sitzen verteilt im ganzen Saal auf dem Boden.
Paul erzählt sehr einfühlsam von seiner eigenen Glaubenskrise und wie es wieder dazu kam, dass er an Jesus glauben kann. Die Zuhörer sind sehr aufmerksam. Es werden auch Fragen gestellt und Kommentare eingebracht. Nach dem Schlusswort stehen viele Teilnehmer um Paul rum für vertiefte Gespräche.
Next stop: Mittagessen (um 15:30)! Dazu hatte ich bisher gar keine Zeit. Ein Caprese-Sandwich stillt meinen Kohldampf. Danach schlendere ich durch die Stände und treffe spontan meine Jugi-Leiter Lukas und Nathanja, die auch auf dem Weg zur letzten Session des Leiter-Tags sind, mit Johannes Hartl als Referent.
Das Evangelium in einer postchristlichen Welt
Fast 1000 Jugendleiter aus unterschiedlichsten Kirchenbewegungen in einem Raum, wie genial ist das denn! Johannes spricht über die postchristliche Verfassung unserer Gesellschaft und wie wir als Leiter darin agieren können. Der Vortrag ist sehr ermutigend und erbauend. Ich fühle mich als Kirchenleiter ernst genommen und gut ausgerüstet.
Kaffee & Leitertalk
Nun brauchen wir erstmal einen Kaffee. Es tut gut, etwas Zeit mit meinen Jugi-Leitern verbringen zu dürfen. Ich schätze ihre Arbeit sehr. Sie investieren ihre Freizeit in die nächste Generation. Es ist ihre Art, Gott zu dienen. Ich bin froh zu hören, dass sie selber auch auf ihre Kosten kommen und Gott zu ihnen persönlich spricht und an ihnen wirkt. An solchen Grossevents sind Dinge möglich, die man in der Kirche so nicht bieten kann. Aber auch umgekehrt. Ohne die treue und stetige Vorbereitung und Nacharbeit, kann ein Event schnell wie heisse Luft verpuffen. Es braucht beides und das ist gut so.
Zeit mit der Jugi
Als nächstes essen wir gemeinsam mit den Teilnehmern aus der Kaleo Kirche Znacht. Zudem haben wir Grund zum feiern: 7 Teilnehmer gingen gestern Abend beim Aufruf nach vorne zum Kreuz und gaben ihr Leben Jesus... Halleluja!!! Mein Herz jubelt vor Freude und ich lasse mich vom guten Team-Spirit unserer Gruppe anstecken. Die Stimmung ist trotz Schlafmangel und Reizüberflutung gut und fröhlich erwartungsvoll. Sie berichten vom Strasseneinsatz in Basel am Nachmittag, den herausfordernd riesigen Schlafsäälen und was sie sonst alles erleben.
Abend Session
Nun geht's weiter zur gigantischen Abendsession im Eventbereich, mit diversen interaktiven Beiträgen, Worship und apologetischer Botschaft von Johannes Hartl zur Frage: Ist es sinnvoll und schlüssig, an Jesus, seinen Tod und seine Auferstehung zu glauben? Hartl liefert wie gewohnt ab und schliesst mit der Offenbarung, die Johannes auf Pathmos hatte:
Und als ich ihn [Jesus] sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Off 1,17f)
Ministry Time
Nach der Botschaft gibt's 'ne Ministry Zeit. Wir singen zusammen, tun Busse, vergeben und bitten um Vergebung. Zur Krönung feiern wir das Abendmahl zusammen. Wir holen uns ein Set mit 12 Bechern, Traubensaft und eine Stück Brot, das wir verteilen. Die Stimmung in der Halle ist getragen fokussiert. Es wird nicht gepusht oder gehypt. Nach meinem Empfinden bewegt sich Gottes Geist aktiv im Raum und begegnet hungrigen jungen Menschen, die nach dem Echten, Guten, Wahren und Schönen suchen. Zum Schluss singen wir aus voller Kehle und Schulter an Schulter noch den aktuell grossartigsten Praise-Song PRAISE und tanzen dabei!
Speakers Heart
Die Abendsession geht zu Ende und wir verabschieden und. Ich mache mich auf den Heimweg in den Osten. Beim Ausgang noch meinen Gast-Badge abgeben. Ich bleibe kurz beim "Speakers Heart" Podcast Studio stehen, wo Johannes Hartl Rede und Antwort steht (obschon er sitzt!). Seine Antworten schaue ich dann am nächsten Tag zuhause an.
Schlussgedanken
Ein Tag voller Eindrücke, mit herzlichen Begegnungen, guten Inputs und prägenden Erlebnissen. Ich bin dankbar für alle, die sich dafür eingesetzt haben, dass dieses Praise Camp ein solcher Erfolg wurde. Allen voran die Organisatoren mit ihren unzähligen Helfern. Aber auch die Kirchen und Jugendleiter, die solide Vor- und Nacharbeit leisten. Und last but not least alle BeterInnen, die ihre Verantwortung von zu Hause aus wahrnahmen. Gebet ist zwar nicht alles. Aber ohne Gebet ist alles nichts.
Na dann. Wir sehen uns wieder in 2 Jahren! Für alle, die nicht so lange warten können, gibt's hier eine Seite mit dem Rückblick.