Was Wunder mit unserem Kalender zu tun haben. Und warum wir uns auch mal unterbrechen lassen sollten.
Die Agenda ist voll, die Termine häufen sich, alles ist getaktet und gut organsiert. Da bleibt ab und an auch Zeit, durch Instagram zu scollen. Berieselung. Und da springt mich ein Post an von Tobias Teichen:
Du wirst Wunder verpassen, wenn sie nicht in deinen Kalender passen.
Die meisten Wunder von Jesus waren Unterbrechungen.
Er hat einen vollen Kalender.
Er hat ein Ziel.
Aber er lässt sich unterbrechen.Oft haben wir Raum für Gott in unseren Herzen, aber nicht in unserem Kalender. (Ian Simkins)
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Jesus hatte einen wichtigen Termin bei Jairus, um seine Tochter zu heilen, die im Sterben lag. Aber er lässt sich unterbrechen von einer Frau, die seinen Mantel berührt und von einer zwölf Jahren langen Blutung geheilt wird. Matth. 9:20-22
Jesus verlässt Jericho, aber der blinde Bartimäus ruft ihn. Obwohl die Menge ihn zum Schweigen bringen will, hält Jesus an und heilt ihn. Mark 10:46-52
In einem Post vor ein paar Monaten hatte ich geschrieben, dass ein Zitat - auch von Tobias Teichen, hängen blieb:
Wenn der Teufel uns nicht stoppen kann, dann schiebt er uns.
Es hatte mich so getriggert, aber ich wusste nicht genau, was Gott mir sagen wollte. Ich hatte so eine leise Ahnung, doch auf leise Stimmen zu hören ist manchmal schwierig, sie zu ignorieren geht einfacher. Nun habe ich die Antwort. Meine Agenda war zu voll, ich hatte zu viel los, zu viele Termine, zu viele Dienste auf der Intensivstation, ich wurde geschoben und habe wohl oder übel das eine oder andere Wunder verpasst.
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FOMO - Fear of missing out - das ist ein Zeitgeist. Aber wenn ich ehrlich bin, dann fühle ich mich davon nicht getrieben oder geschoben. Im Gegenteil. Ich kann auch Nein sagen, mich abgrenzen, mich aus einer Situation rausnehmen. Ich muss nicht alles mitmachen und hab dabei nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse. Ich fühle mich meist gut dabei, wenn viel los ist. Es geht mir dabei nicht schlecht, darum ist es eben manchmal nicht so offensichtlich, dass ich geschoben werde, sondern subtil und unbewusst. Oder es ist zu laut, um das Flüstern zu hören. Oder ich bin zu schnell unterwegs, um aufgehalten werden zu können.
Gerne beschäftigt sein ist per se nicht Schlechtes. Die Frage ist mehr, ob ich mich eben auch unterbrechen lassen kann? Ich will Wunder sehen! Habe ich Zeit dafür? Nehme ich mir Zeit dafür? Ich will mich unterbrechen lassen. Ich will kein Wunder verpassen - christliches FOMO? Nein. Nicht getaktet, sondern im Rhythmus seiner Gnade. Die leise Stimme hören und darauf reagieren lernen, auch wenn viel los ist.