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Glaube als Wendepunkt

Emanuel Hunziker Emanuel Hunziker

Wir rauschen gut aufgegleist mit hohem Tempo auf den Schienen unseres Lebens vorwärts. Wie geht eigentlich wenden, wenn die Richtung nicht stimmt?

Andreas "Boppi" Boppart erzählt vor der Kulisse des Schienenverkehr-Sektors des Verkehrshaus Schweiz, wie er als Teenager mit seinem Vater Modelleisenbahnen baute. Erst viele Jahre später realisierte er, dass es dabei eigentlich weniger um den Bau der Eisenbahnen ging, als um den Bau der Vater-Sohn Beziehung.

Dieses feinmotorische Zusammenkleben von Mini-Model Teilchen war eigentlich überhaupt nicht Boppis Ding. Aber es war Zeit, die sein Vater und er gemeinsam verbrachten. Gemeinsam etwas anpacken. Gemeinsam leiden, wenn's schief geht. Gemeinsam staunen über die Vollendung einer Modelleisenbahnbau-Etappe. Unbezahlbare Nähe von Vater und Sohn.

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Photo by Weihnachten neu erleben

Genau darum geht's auch bei Weihnachten. Es hat gar nicht so viel mit dem Weihnachtsbaum, dem feinen Essen oder den Geschenken zu tun. Es geht um etwas viel Zentraleres: Die Vaterbeziehung zum himmlischen Vater, der uns in Christus nahegekommen ist und sich nahbar gemacht hat, um uns in allen Lebenssituationen nahe zu sein. Selbst in den frustrierendsten Momenten möchte Gott mit uns Menschen Zeit verbringen.

Jesus beschreibt den himmlischen Vater in Lukas 15 als jemanden, der mit uns mitleidet, sehnsüchtig nach uns Ausschau hält, uns mit offenen Armen entgegenläuft, liebevoll umarmt und zärtlich küsst. Was für ein wunderbares Bild von Gott. So anders, als die Gottesbilder und auch Vaterbilder, die uns auf dieser Welt begegnen.

Das Verkehrshaus ist voller Erfindungen und Errungenschaften. Menschen forschten und suchten nach Lösungen, um Transport und Fortbewegung bequemer zu gestalten. Auch in der Weihnachtsgeschichten kommen Forscher aus dem Osten vor, die 3 Weisen oder Könige aus dem "Morgenland". Sie machten sich auf Grund einer Sternkonstellation am Himmel auf, um einen neugeborenen König anzubeten. Sie nahmen die lange und beschwerliche Reise auf sich im Glauben, dass dieses Ereignis ihr Leben entscheidend verändern könnte.

Auch unser Leben kann durch Weihnachten entscheidend verändert werden, wenn wir uns darauf einlassen. Wenn wir wie die 3 Weisen lernen, die Zeichen zu sehen, die Gott uns schenkt und uns mutig auf die Suche nach ihm machen.

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Photo by Weihnachten neu erleben

Die Geburt von Jesus ist ein Wendepunkt der Weltgeschichte und hat die Zeitrechnung in "vor Christus" und "nach Christus" verändert. Auch im Leben der 3 Könige war Christus ein Wendepunkt. Und so ging es vielen anderen Menschen, die Jesus begegneten, bis hin zum Hauptmann, der beim Tod von Jesus am Kreuz erkannte: "Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn!"

In den vergangenen 2000 Jahren haben Menschen auf der ganzen Welt die transformierende Kraft von Jesus erleben dürfen. Jesus wurde ihr Wendepunkt. Jesus ist kein Ausstellungsexponat fürs Museum, sondern bis heute ganz persönlich erfahrbar. Er kann auch zu deinem Wendepunkt werden.

Eine Lokomotive kann nicht so einfach die Richtung ändern. Sie braucht eine Weiche oder eine Rangier-Drehscheibe. Manchmal ist auch in unserem Leben alles aufgegleist und wir bewegen uns Vollgas vorwärts, aber gefühlt in die falsche Richtung. Wir kriegen unser Leben nicht so einfach gewendet.

Christus ist unsere Drehscheibe. Er kann unser Leben wenden. Die Krippe ist der Ort, an dem unser Leben eine völlig neue Richtung erhalten kann. Zurück zu unserer ursprünglichen Bestimmung. Zurück zu Gott. Hinein in Gottes Vaterliebe, die er uns entgegenhält. Es ist ein "endlich nach Hause kommen!"

In welchem Punkt in deinem Leben

  • wünschst du dir eine Veränderung?
  • eine zweite Chance?
  • ein nach Hause kommen?

Vielleicht wäre es an der Zeit, die Drehscheibe mal zu testen.

Glaube als Wendepunkt
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