Manchmal verändert sich etwas wie aus dem Nichts. Eine Tür geht auf, eine ungeahnte Gelegenheit ergibt sich plötzlich, für uns unerklärlich. Doch Gott war schon lange am Werk.
Das erste Weihnachten war so ein Beispiel. Nachdem die Menschen jahrelang auf den versprochenen, ersehnten Messias gewartet haben, kommt die Geburt von Jesus völlig anders daher als erwartet und wie aus dem Nichts. Für Herodes, den aktuellen König, kam dieses verheissungsvolle Ereignis total unerwartet. Er geriet in Panik, zitterte um seinen Thron und versuchte mit allen Mitteln zu verhindern, dass dieses hilflose Geschöpf überhaupt zu einem König heranwachsen konnte.
Da waren aber auch Menschen, die fest damit rechneten - nicht nur, dass sich die Prophezeiung eines Tages erfüllen würde - sondern auch, dass sie es zu Lebzeiten sehen werden. Simeon verbrachte sein Leben im Tempel in der Erwartung, eines Tages die Ankunft des Messias mitzuerleben. Im Gebet wartete er voller Glaube und Freude auf diesen Moment. Tag für Tag. Hatte er eine Garantie, dass er den Messias sehen würde? Wohl kaum. Er hatte Gottes Wort, das Reden des Heiligen Geistes und hielt freudig und geduldig daran fest.
Siehe ich wirke Neues
Mir ging es zum Ende dieses Jahres ähnlich. Total unerwartet und für mich aus dem Nichts kam eine Anfrage an mich heran. Und das löste so einiges bei mir aus. Ich konnte plötzlich etwas in Worte fassen, was mich in meinem Herzen bewegte. Hoffnung keimte auf, Möglichkeiten, die meine Träume herausforderten. Als ich dann zurückblickte auf den Weg, der hinter mir lag, erkannte ich Gottes Wirken in meinem Innern. Da war Gottes Reden, dass ich nur Anerkennung suche, worauf ich mich entschied, bewusst auf den Applaus der Menschen zu verzichten. Da waren Schritte, herauszutreten aus meiner Komfortzone und etwas zu wagen. Da war Dranbleiben ohne Belohnung von aussen. In all diesen Momenten war Gott am Werk. Im Innern. Und dann, als ich es nicht mehr suchte, wirkte er nach aussen. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich.
Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde.
Jesaja 43.19
Wir (ich schliesse mich da ein) wollen gerne Resultate sehen. Wir möchten eine rasche Rückmeldung, ob gut ist, was wir tun. Wir wünschen uns, dass sich Dinge ändern. Und manchmal lassen die Wunder und die Durchbrüche auf sich warten. Doch Gott ist nie passiv, er hat sein Volk nicht vergessen. Er schaut nicht, ob wir es endlich kapieren. Er ist ein Gott, der uns sieht. Und der ständig wirkt. Er weiss, was er tut und die Zeit, wo sich schlagartig alles ändert, kommt. Doch er ist an deinem und meinem Herzen interessiert. Dort will er zuallererst Neues bewirken.
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Es ist nicht unbedeutend, wenn du Zeit im Gebet verbringst. Es ist keine verlorene Zeit mit Menschen, die Jesus nachfolgen, Gemeinschaft zu pflegen. Es ist kein Verlust, wenn du deine Gaben Jesus weihst. Wenn du ihm die Ehre gibst. Du kommst nicht zu kurz, wenn du grosszügig gibst. Er sieht das und antwortet darauf. Er stellt sich zu dir.
Es ist mein Gebet, dass wir wie Simeon Ausschau halten können nach dem Neuen, das Gott wirkt. Im tiefen Vertrauen auf ihn. Dass wir immer wieder seine Perspektive geschenkt bekommen im Gebet. Dass wir durch seine Gnade geleitet werden, die entscheidenden Schritte zu tun.
Bis wir eines Tages mit eigenen Augen den König sehen und total überwältigt sind.