Ab und an frage ich mich, was denn nun mein Anteil ist und was Gottes Anteil beinhaltet, speziell wenn es ums Thema Geld geht. Gibt es geregelte Aufgabenteilung und Verantwortlichkeiten? So wie bei der Arbeit und vielleicht auch im Alltag in der Familie? Wer hat da welche Verantwortung und welches "Ämtli", welche Rolle?
An den Sonntagmorgen Gottesdiensten sprechen wir als Kaleo Kirche über Geld - Clever mit Geld umgehen. Relevant. Aber eigentlich spricht man ja nicht darüber, sondern Geld hat Mann oder Frau. Die Bibel spricht darüber und wenn wir ehrlich sind, beschäftigt das Thema uns alle im Alltag. Immer wieder. Täglich, auf verschiedene Art und Weise. An der Kasse in der Migros. Wenn die Rechnungen ins Haus flattern, beim Buchen der Ferien. Wenn der Lohn kommt! Spendenaufrufe, Bettelbriefe. Taschengeld. Vorsorge. Schulden. Existenzängste. Angst, zu kurz zu kommen, zu wenig zu haben.
Seit die Heizung bei meinem kleinen Auto kaputt ging, musste ich mich zwangsläufig damit beschäftigen. Eine neue Heizung kostet 2000 Franken. Das Auto hat aber nur noch einen Marktwert von ca. 3000 Franken. Was machen wir jetzt? Reparieren? Lohnt sich das noch? Oder dann doch ein neues Auto kaufen? Für welchen Betrag von unserem Sparkonto? Oder geht es gar ohne zweites Auto? In diesen Prozessen hat mich Gott herausgefordert: Fromm gesagt: Woran hängt mein Herz? Oder ganz konkret: Wie viel Sicherheit gibt mir der Betrag auf meinem Sparkonto?
Ich war ja als erstes mal wütend, dass es passiert ist. Warum muss diese Heizung einfach kaputt gehen? Ich hatte mir vorgenommen, dieses Auto "tot zu fahren". Noch ganz lange. Doch willkommen in der Realtiät, die nicht immer mit unseren Vorhaben und Plänen übereinstimmt. Gebrauchsgegenstände gehen kaputt, darf sein, auch wenns doof und nervig ist und wieder Geld kostet.
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Was ist meine Verantwortung, wenn es ums Thema Geld, Sparen und Auto kaufen geht? Und welchen Part hat Gott darin? Wenn die Bibel schon über dieses Thema spricht, könnte ich da Antworten finden. Auch wenn zu Zeiten von Jesus der Esel das Auto war.
In meiner letzten Predigt wurde mir ganz klar bewusst: Gott ist der Versorger. Das ist seine Verantworung. Seine Aufgabe und nicht meine. Das sagt die Bibel so.
Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Matt 6:33
Es ist seine Verantwortung, mich zu versorgen und weil ihm alles gehört, kann er das so sagen. Er ist Schöpfer und Besitzer, Eigentümer und bekanntlich trägt auch der Eigentümer die Verantwortung. Da sind die Rollen und Aufgabenteilung klar.
Nächste Frage: Wem vertraue ich mein Leben und alles, was dazugehört, an? Meine Gaben, Talente, mein grosses Sicherheitsbedürfnis, mein Sparkontostand? Und wo behalte ich lieber selbst die Kontrolle?
Ich habe mich neu entschieden, Gott als meinen Versorger anzuerkennen und alles aus seiner Hand zu nehmen. Die kaputte Heizung am Auto und das neue viel coolere Auto, das bald kommt. Ich bin treu im Kleinen, Gott tut seins dazu. Das eine geht nicht ohne das andere. Es ist nicht entweder oder, es ist gemeinsam. Beziehung zu Gott heisst, Gott zu vertrauen, auf ihn zu hören, mich herausfordern zu lassen, mich belehren zu lassen, loszulassen und von ihm zu empfangen. Tagtäglich und immer wieder. In grossen und in kleinen Dingen.