/ Inspiration

Wer's glaubt wird selig

Sara Schneiter Sara Schneiter

Glücklich sein, wer will das nicht. Wir alle streben danach, unser Glück zu finden. Was sagt Jesus zu diesem Thema?

Die aktuelle Predigtserie der Kaleo Kirche befasst sich mit diesen Aussagen von Jesus. Und was er sagt, passt nicht in unser Denksystem. Es fordert uns heraus, denn seine Statements widersprechen all unseren menschlichen Vorstellungen von Glück. Und gleichzeitig – wenn es stimmt, was er sagt – dann hab’ ich wirklich eine Chance glücklich zu werden. Und auch du. Denn traurig war ich schon. Arm habe ich mich schon gefühlt. Gerechtigkeit und Frieden wünsche ich mir. Und ich wurde schon gemieden, weil ich an Jesus glaube. Ich bin sicher auch du findest dich in dem einen oder anderen Punkt wieder.

Jesus sagte:

Glückselig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!
Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!
Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden!
Glückselig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!
Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heissen!
Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen!
Matthäus 5.3 - 11

Aber vielleicht geht es dir wie mir, es sind Zustände, aus denen ich eigentlich so schnell wie möglich raus will. Weil ich sie nicht schön finde. Weil ich sie nicht aushalten mag. Doch Jesus sagt, dass in diesen Zuständen etwas verborgen liegt, dass uns erfüllt und total zufrieden macht.

Red and blue hydrangea
Photo by Annie Spratt / Unsplash

Als wir unser zweites Kind noch während der Schwangerschaft wieder loslassen mussten, starb auch meine Vorstellung, die ich von Familie hatte: ein Haus voller Kinder. Es kam anders, als ich es mir gewünscht und vorgestellt hatte und ich trauerte dem lange nach. Loslassen fiel mir schwer. Doch dann nahm ich Hilfe an und Gott schenkte mir ein Bild, dass mich bis heute tröstet. Ich sah unser Kind im Kleinkindalter und verstand: Es wächst in einer anderen Welt heran, entwickelt sich und es braucht mich da nicht. Es geht ihm sehr gut. Dieser Trost vom heiligen Geist ist so kostbar. Ich bewahre ihn wie einen Schatz. Ohne die Trauer hätte ich ihn nie erlebt. Und immer wieder erlebe ich, wie dieser Teil unserer Geschichte, Türen zu Herzen öffnet. Denn wie viele Menschen erleben Ähnliches. Durch meine Trauer kann ich Anteil nehmen an der Trauer anderer. Und durch den Trost, den ich erfahren habe, weiss ich, auch andere können getröstet werden.

Vergangenen Sonntag hörten wir eine Botschaft darüber, dass die Armen glücklich sind, weil sie Anteil am Reich Gottes bekommen werden. Damit sind einerseits die geistig Armen gemeint, aber auch die materiell Armen. Jesus lässt offen, wo wir arm sind. Er spricht über alle, die erkannt haben, dass sie vor Gott nichts vorzuweisen haben. Auch kein schöner Zustand, wenn du merkst, dass du nichts zu geben hast.


Photo by Irina Iriser / Unsplash

Da war dieser Moment vor etwa einem Jahr, als der Heilige Geist mir aufzeigte, wie ich auf jemanden herabsah und dachte, ich sei schon besser als jene Person. Ich erschrak über mich selbst und bat um Vergebung. Und da hatte ich einen heilsamen «Aha-Moment»: Es gibt nichts, womit ich Gott beeindrucken könnte, denn alles, was ich bin und habe, ist ein Geschenk von ihm. Meine Talente hat er mir geschenkt. Er hat sie mir gegeben, um ihn zu ehren.

Diese Erkenntnis verarbeitete ich in einem Song, der mich daran erinnert, dass ich alles geschenkt bekommen habe - einschliesslich dieser Songzeilen:

Bevor ich dich suche, siehst du mich
Bevor ich nach dir frage, rufst du mich
Bevor ich dich rufe, bist du schon da
Bevor ich dich liebe, hab ich dein "Ja"

Du bist immer meilenweit voraus
Du bist der Ursprung, von dir geht alles aus
Du bist das Ende, auf dich läuft alles hinaus
Wenn du mich nur ansiehst, bin ich gleich zu Haus

Wie kann ich imponieren, dem Schöpfer des Lebens
Sind doch alle Gaben, von dir gegeben
All mein Ringen, kommt zur Ruh
Was auch immer ich bringe, die Quelle bist du

Möchte ich mich rühmen, so rühm ich mich in dir
Alles, was mir Wert gibt, ist geliebt zu sein von dir

Aus: Meilenweit (Sara Schneiter)

Om Mani Padme Hum
Photo by Zoltan Tasi / Unsplash

Auch nach diesem Erlebnis spüre ich immer wieder ein Tauziehen in mir drin – da ist der Wunsch gross rauszukommen, etwas Bedeutungsvolles zu tun und dann realisiere ich wieder, es geht nicht um mich. Gott soll die Ehre bekommen. Weniger von mir, mehr von ihm.

Doch das Wundervolle am Leben mit Jesus ist, dass es eben nicht darum geht, dass wir es geschnallt haben und alles rund läuft. Sondern, dass wir uns immer wieder an seine Zusagen erinnern können, während wir unterwegs sind. In der Gemeinschaft mit Jesus werden wir korrigiert. Im Zusammensein mit ihm verlieren die Kräfte, die in dieser Welt wirken, allmählich ihre Macht über uns. Da werden wir verändert.

Deshalb möchte ich dich ermutigen, hör nicht auf bei Jesus zu sein. Bring ihm deine Trauer, deine Überheblichkeit und deine Scham. Er will dir begegnen. Zu dir sprechen. Dich wiederherstellen. Dich reinigen.

Er selbst will dein Lohn sein. Und da – bei ihm – wirst du dein wahres Glück finden. Nur da.

Wer's glaubt wird selig
Teilen