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Heute schon vergeben?

Joanna Hunziker-Merk Joanna Hunziker-Merk

Wem musstest du zuletzt vergeben? Wie schwer ist dir das gefallen? Oder anders gesagt: Woher nahmst du die Kraft, zu vergeben?

Vergebung mag ein "christliches Thema" sein, gehört in die Bubble der Kirche, aber eigentlich ist es ein Schlüssel für unsere Beziehungen. Für unser Leben. Ohne geht es nicht. Nur diese Tatsache allein reicht oft nicht aus, den Schritt auch zu tun. Es braucht Kraft. Es braucht Mut. Es ist ein Loslassen. Es ist ein sich verletzlich machen. Aber wir sind ja oft schon verletzt, wenn wir vergeben müssen, da fehlt die Kraft, sich auf den Weg zu machen. Verständlich.

In den letzten Predigten wurde in der Kaleo Kirche über die Kraft der Vergebung gesprochen. Da kamen prophetische Eindrücke und Zeugnisse, Träume, die gedeutet wurden. Wenn Gott so klar spricht, dann liegt ihm das Thema am Herzen. Das ist mein Eindruck. Und es ist ein Post wert. Hinhören, wenn Gott spricht. Wachsam sein. Achtsam sein.


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Im Alltagstrott sind wir oft beschäftigt, sind im Flow von Aufgaben und Ablenkung, da hat die Reise in unser Inneres wenig Platz. Ich bin auch lieber beschäftigt, als dass ich gerne rumsitze und nichts tue. Kontemplieren ist nicht so mein Ding. Wenn ich nichts tue, dann lese ich. Mein Mann weist mich dann darauf hin, dass ich wieder etwas tue. Recht hat er. So bin ich. Im Tun kann ich Gott begegnen, wenn ich in der Küche stehe oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, da höre ich hin und in mich hinein. Andere sind anders, wir alle sind verschieden und gehen Dinge verschieden an. Diese Tatsache hilft als Grundlage für Beziehungen und gegenseitiges Verständnis. Uns gegenseitig machen lassen, in Ruhe lassen und sich im extremen Fall aus dem Weg zu gehen, da entsteht keine Beziehung. Da sind wir Einzelgänger.

Gott ist ein Beziehungsgott. Er lebt in der Dreieinigkeit, da ist Beziehung pur zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist. Er hat uns in seinem Ebenbild geschaffen, was heisst, dass auch wir Beziehungswesen sind. Er ist Gott, wir sind es nicht! Da ist ein Ruf auf unseren Leben, in Beziehungen zu leben. Beziehungen zu leben ohne Vergebung geht nicht. Auch das ist eine Tatsache. Woher nehmen wir die Kraft dazu?

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Gott hat den Anfang gemacht, als er uns Menschen vergab. Jesus sagte am Kreuz:

Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Lk 23:34

Das ist befreiend, aber kein Freipass um zu tun und lassen, was wir möchten, ohne dabei Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir vergeben oder um Vergebung bitten, dann übernehmen wir Verantwortung. Ob wir oder andere Dinge bewusst oder unbewusst gemacht haben, ist nicht so entscheidend. Jesus hat ganz bewusst Vergebung ausgesprochen, die Menschen um ihn herum waren unwissend. Das hat ihn nicht davon abgehalten. Er musste sich nicht erklären, er führte in dem Moment keine theologischen Debatten. Er zeigte sich verletzlich und trug die Last.

Wir alle tragen auch Lasten. Wir alle brauchen Kraft von aussen, um die Last leichter zu machen. Vergebung ist der Schlüssel, Lasten abzulegen und Gott wünscht sich, dass du aus seiner Kraft vergeben kannst. Nicht aus deiner eigenen, denn diese ist begrenzt. Ungerechtigkeit macht uns wütend. Seine Kraft und Liebe sind grenzenlos. Verfügbar in der Beziehung zu Gott. In der Begegnung mit Jesus. Er ist kein Selecta-Automat, kein Online-Shop, der per Knopfdruck liefert, was ich brauche oder mir wünsche. Gott ist ein Gott der Beziehung, er ruft dich bei deinem Namen und nicht bei deinen Vergehen. Hörst du seinen Ruf?

Checking Her Smartphone
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Bist du müde? Ausgelaugt? Ausgebrannt durch Religion? Komm zu mir. Lass uns zusammen von hier verschwinden und du wirst dein Leben zurückgewinnen. Ich zeige dir, wie man richtig zur Ruhe kommt. Folge mir und arbeite mit mir – lerne von mir, wie ich es mache. Erlerne die ungezwungenen Rhythmen der Gnade. Ich werde dir nichts Schweres oder Unpassendes auferlegen. Leiste mir Gesellschaft und du wirst lernen, wie man frei und leicht lebt. Matthäus 11:28 (The Message – Übersetzung E.H.)

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