Kann ich glauben, dass Gott gut ist und es gut mit mir meint, wenn sich mein Leben schlecht anfühlt?
Ein angesehener Mann kam zu Jesus mit der Absicht sich zu profilieren. Er wollte Jesus zeigen wie fromm er ist, weil er seit seiner Jugend die Gebote von Mose hält. Er dachte, dafür würde er Lob und Anerkennung von Jesus erhalten. Doch dieser reagierte völlig anders als erwartet und forderte von ihm, er solle seinen ganzen Besitz verkaufen und das Geld an die Armen verteilen. Der angesehene Mann war schockiert und traurig, weil er sehr reich war. (Lukas 18,18-23)
Wäre Jesus nur ein Lehrer, könnten wir ihn mit unserer Frömmigkeit beeindrucken. Wenn Jesus Gottes Sohn ist, dann gibt es nichts was er nicht von uns fordern dürfte.
In einer anderen Geschichte erkrankt ein enger Freund von Jesus schwer. Anstatt ihm zu helfen und ihn zu heilen, wie er das bei vielen "Fremden" oft tat, wartet Jesus noch zwei Tage bis sein Freund stirbt. Er begründet sein Zögern damit, dass Gott dadurch verherrlicht und der Glaube seiner Jünger gestärkt werden soll. Danach geht Jesus zum Grab seines Freundes und erweckt ihn vom Tod zurück ins Leben. (Johannes 11)
Was wäre, wenn Jesus sich Zeit lässt, dich aus einer schwierigen Zeit zu erlösen, weil der die Verherrlichung Gottes im Sinn hat? Was wäre, wenn Gott seine rettende Hand zurückhält, bis deine Situation noch ein wenig komplizierter und auswegloser wird? Was wäre, wenn Gott so lange zuwartet, bis du alle Hoffnung auf eine natürliche Lösung aufgibst und du unweigerlich zugeben musst, dass Gott alle Ehre gehört, wenn er dann eingreift?
Was wäre, wenn Gott sich mehr verpflichtet fühlt, dich Jesus ähnlicher zu machen, als deine Komfortzone aufrecht zu erhalten?
Wie kommt es, dass die ersten Menschen auf die Idee kamen, von einer Frucht zu essen, die Gott als tödlich deklariert (1.Mose 3)? Es stellt sich unweigerlich die Frage danach, wer definieren darf, was gut ist und warum. Unsere Kultur gibt uns das Recht, selbst zu entscheiden was wir für gut empfinden. "Wenn ich Lust darauf habe, kann es nicht schlecht sein! Wenn es gut aussieht, muss es gut sein! Wenn ich es als begehrenswert erachte, ist es gut für mich! Wenn es mir Freude macht und ich damit niemanden verletze, dann ist es gut!"
Was aber, wenn es Gott schmerzt? Was, wenn es Gottes Geist betrübt?
Ein Leben mit Gott ruht in einem Grundvertrauen, dass Gott durch und durch gut ist und es gut meint mit mir. Gottes Feind, ein von Gott erschaffener, gefallener Engel versucht dieses Grundvertrauen zu zerstören, indem er Zweifel sät: "Hat Gott wirklich gesagt? Er lügt!"
Jesus zeigte uns Gott als einen guten Vater, der seine Kinder liebt. Dass Jesus trotzdem grausam den Tod am Kreuz erleiden musste, ist paradox. Die Biographie von Jesus endete schrecklich. Doch Gott erweckt ihn am dritten Tag von den Toten.
Diese Auferstehungsbotschaft gibt seit Jahrtausenden besonders all denen Hoffnung, deren Biographie nicht aufgeht, deren Krankheit nicht geheilt wird, deren Traum nie war wird. Weil sie über den Tod hinaus Hoffnung haben und in Christus erkennen, dass Gott gut ist und es gut mit ihnen meint, auch wenn ihr irdisches Leben schlecht ist.
Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit. (Kol 1,27)