Karwoche, ich denke an Ostern. Meine Tochter möchte gerne Ostereier bemalen, fragt, wann Jesus denn eigentlich gestorben sei und wann er in den Himmel gegangen wäre, denn sie weiss: Er lebt! Ostern: Was bedeutet es?
Auf dem Weg zum Nachtdienst begleiten mich die Worte von Jesus: "Wachet und betet!" Nun, ich wache bei der Arbeit, bete vielleicht mal kurz zwischen durch, betreue aber hauptsächlich meinen Intensivpatienten und wache quasi über ihm. Bevor Jesus verraten wurde, ging er beten und forderte seine Jünger auf, wach zu bleiben. Doch sie schliefen ein. Kann ich nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Sitzen und warten, nicht genau wissen, was passiert, denn die Jünger wussten nicht gleich viel wie Jesus in diesem Moment. Wach bleiben und beten soll geübt sein. Im Nachtdienst wach zu bleiben fällt mir nicht schwer, ich bewege mich, habe Aufgaben an meinem Patienten, kann essen und trinken, mich mit Kollegen unterhalten. Wenn's ganz gut kommt, kann ich vielleicht sogar einige Blogpost Zeilen wälzen, wenn es die Patientensituationen zulassen. Ich geniesse die Ruhe auf der Station im Nachtdienst. Für die Jünger schien es schwierig zu sein, in der Ruhe der Nacht zu warten, wach zu bleiben und zu beten. Wie einfach fällt dir das?
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Nach Ostern ist wieder Gebetsraum: Komm und bete, sei bei Jesus, höre, rede mit ihm, lass ihn zu dir sprechen. Wir wachen und beten für Anliegen, kommen gemeinsam vor Gott. Wie einfach fällt dir das? Einfach zu sein, in Gottes Gegenwart? Nach dem letzten Gebetsraum war ich berührt von Zeugnissen, von Menschen vor Ort, die Bilder gesehen haben und zu denen Gott direkt gesprochen hatte. Von Geschichten von Geschwistern, die via Livestream zuhause mitgebetet hatten und von Gott berührt wurden. Ich bin voller Erwartung und glaube, dass Gott wieder wirken und uns persönlich begegnen möchte im nächsten Gebetsraum. Wir stehen ein als Kirche, erheben unsere Stimme und unsere Hände, proklamieren Gottes Wort, das hat Wirkung weit über unser persönliches Leben hinaus! Gebet will geübt sein, darum machen wir uns dies zum Schwerpunkt als Kirche und kommen regelmässig im Gebetsraum zusammen.
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Doch zuerst kommt Ostern. Auch wenn ich es nicht mehr schaffe, Ostereier anzumalen, ändert das nichts an der Einzigartigkeit dieser Tage, die wir feiern. Was bedeutet dir Ostern? Stau auf dem Weg in den Süden? Osterhasen verstecken? Am Karfreitag Fisch essen? Ostern hat in der Gesellschaft und unserer Kultur verschiedene Bedeutungen und Rituale, die keineswegs nur schlecht sind.
Auf meinem Kalender für den Monat April steht:
You are loved by someone who died to know you
Du bist geliebt von jemanden, der starb, um dich zu kennen
Das ist die Bedeutung von Ostern.
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Und als Antwort auf diese Liebe kommen wir im Gebetsraum zusammen. Zurück zur ersten Liebe, zurück zum Gebet. Wachet und betet.
Ich bin unendlich dankbar, ist es nicht meine Leistung oder die Leistung der Jünger, respektive ihr Versagen im Wachen und Beten, die den Lauf des Verrats von Jesus in jener Nacht entschieden hatte. Jesus ist nicht abhängig von unserer Gebetsleistung, er schöpft Kraft aus der Beziehung zum Vater. Er sucht die Beziehung zu uns und das ist Gebet: Beziehungspflege. Mit Weihnachten hat es begonnen, an Ostern wurde es vollbracht: Gott wurde Mensch, Jesus ist gestorben und auferstanden, er lebt und sucht die Beziehung zu dir! Ostern kann kommen! Bunte Eier und Schokoladenhasen auch. Wir haben allen Grund zu feiern. Ostern: Gnade triumphiert!
Du bist eingeladen in den Gebetsraum: Samstag, 15. April 05.00 bis 12.00Uhr
Ort: FCTchurch Saal Tägerwilen
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