Und wenn du dich endlich mit Herz & Verstand entschieden hast, den Paradigmenwechsel von der Demokratie zur Monarchie zu vollziehen und dem König aller Könige nachzufolgen, müssen wir am Ende meines Pentalogs noch ein Wort übers Protokoll verlieren.
Szenenwechsel: Susa im fernen Persien
Wir öffnen das Buch Esther: Das Volk Gottes weilt nach wie vor in der Diaspora, diesmal jedoch, ein paar tausend Jahren vor der sogenannten Endlösung durch die Nazis, bereits von der Auslöschung durch Haman bedroht, ein Günstling am Hof des persischen Königs Ahasver.
Esther, obwohl Königin, verschafft sich im 5. Kapitel im royalsten ihrer Outfits Zugang zum inneren Hof des Palastes und postiert sich in Sichtweite des Königs, um eine Audienz zu erwirken — im vollen Bewusstsein dessen, dass, wer ohne Einladung in den Dunstkreis des Königs tritt, sein Leben verwirkt hat.
Doch jetzt kommt’s: Ahasver erweist ihr seine Gunst, indem er ihr sein Szepter entgegenstreckt, dessen Spitze sie berührt und wird darauf aufgefordert, ihr Anliegen vorzubringen. So erfleht sie die Befreiung ihres Volkes und die Aufhebung dessen Vernichtung durch ein Dekret, das mit des Königs Siegel beglaubigt wird.
Soweit der Trailer.
Das Zeremoniell
Niemand stolpert einfach so in einen Thronsaal hinein, niemand wird einfach so zur Queen vorgelassen. Kein Oberhaupt empfängt dich, wenn du nicht persönlich eingeladen worden bist.
Und wenn du dann, mit dem goldumrandeten Aufgebot in der Hand und festlich nach Vorschrift gekleidet, endlich Audienz erhältst, erfolgt die Annäherung nur nach bestimmten Regeln, dem sogenannten Protokoll.
Eine der berüchtigtsten zum Beispiel ist der Kotau, der vor dem Kaiser von China vollzogen werden musste. Damen müssen vor Elizabeth II jeweils einen kleinen Knicks machen, und es ist nicht statthaft, ihr den Rücken zuzukehren («I don’t kehr!»). Sogar unsere Bundesräte, die ab & zu volksnah den öV benutzen, treten in Begleitung von sogenannten Weibeln auf, wenn sie bei Festakten oder Staatsempfängen auftreten — damit geben sie kund und zu wissen, dass sie ein klein bisschen wichtiger sind als die übrigen Eidgenössinnen & Eidgenossen.
Schlusswort
Auch nach dieser fünfteiligen Serie kann ich nicht genug betonen, dass wir es mit Jesus Christus mit einem Monarchen zu tun haben — ein Freund und Bruder, ja, aber kein Buddy, dem man einfach so mal kumpelhaft auf die Schulter klopft und Highfives verabreicht.
Gerade wir Schweizer Christen tun gut daran, jegliche Fetzen von demokratischem Denken zu tilgen und sich dessen bewusst zu werden, dass es da wesentliche Punkte in unserer Haltung zur Autorität Jesu zu überprüfen gilt.
Wie hochnotpeinlich es doch wäre, statt Seiner Einladung (den Glauben an Seinen Tod am Kreuz) mit einem Stimm- oder Wahlzettel in der Hand und im Homedress beschuht mit Adiletten im Thronsaal Seiner Majestät erwischt zu werden!
Now: Are you ready? — Der König aller Könige, ausgestattet mit allen Insignien Seiner Macht, streckt Sein Szepter nach dir aus und freut sich, dich in Seinem Thronsaal willkommen zu heissen.