Weihnachten steht vor der Tür. Das Fest der Liebe. Das Fest der Geschenke. Was hat Schenken mit dem Ursprung von Weihnachten zu tun?
Die Theologin Margot Kässman teilt in ihrer Videobotschaft ihre Gedanken zum Thema Geschenke und sieht darin auch eine sensible Angelegenheit. Sagt doch ein Geschenk viel über eine Beziehung aus: Kennt man die andere Person wirklich? Weiss man was ihr Freude bereitet? Wenn es gelingt und das Geschenk beim Gegenüber Freude auslöst, freut sich auch der Schenkende. Es wird also zur geteilten Freude.
Sie nimmt uns mit in ein Kunstmuseum in Hannover voller wertvoller Schenkungen. Dabei stellt sie sich die Frage nach dem Wert eines Geschenkes. Was macht ihn aus? Sie kommt zum Schluss, dass der Wert eines Geschenkes nicht objektiv ist, sondern davon abhängt, was es uns bedeutet. Es kann materiell wenig wert sein, uns aber emotional sehr viel bedeuten. Oder auch umgekehrt.
Photo by Weihnachten neu erleben
Doch was hat das alles mit Weihnachten - mit der Geburt von Jesus - zu tun? Der Evangelist Johannes schreibt, dass Jesus Licht in diese Welt gebracht hat. Und Licht haben wir nötig in unserer Welt, in der vieles dunkel ist. Jesus hat selbst Schweres erlitten, doch sein Leben zeigt uns, dass der Tod nicht das Ende ist und dass Gottes Liebe grösser ist als der Tod. Dass sein Licht stärker ist als die Finsternis. Was für ein Geschenk!
Margot Kässman erlebt ihren persönlichen Glauben an Gott, sich von Gott gehalten zu wissen, als ein Geschenk. Schon Martin Luther hat vor 500 Jahren betont, dass Glaube nicht erarbeitet, erkauft oder erleistet werden kann. Wir können also nicht mit gutem Verhalten bei Gott punkten und uns unseren Glauben so verdienen. Glaube ist ein Geschenk. Kässmann nennt dies eine "irritierende Provokation". Wir würden es uns wohl gerne verdienen oder etwas dafür bezahlen. Oder eine Gegenleistung erbringen. Es einfach anzunehmen ist nicht einfach. Das fordert uns heraus.
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Glaube ist ein Geschenk. Nicht käuflich und auch nicht verkäuflich. Es lässt sich kein Profit damit machen. Aber man kann dieses Geschenk aus Freude weitergeben. Und das ohne es selbst zu verlieren. Es wird auch hier zur geteilten Freude.
- Für welches Geschenk bist du besonders dankbar?
- Was im Leben war dein schönstes Geschenk?
- Welches Geschenk wünschst du dir ganz besonders, koste es, was es wolle?