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Das Experiment

Sara Schneiter Sara Schneiter

"Wo Jesus ins Zentrum gesetzt wird, kommt der Heilige Geist." Dieser Satz aus der Predigt vom letzten Sonntag hat mich beGEISTert. Er blieb bei mir hängen und hat seine Auswirkung auf meinen Alltag.

Zurück zum Einfachen

Schon seit Längerem bewegt mich immer wieder der Gedanke, zurückzukehren zum Einfachen. Nicht selbst noch dies und jenes hinzuzufügen, sondern zu erkennen, dass Gottes Wort und seine Gegenwart genügen. In meiner Kleingruppe, in der wir Psalmen beten und singen, bin ich immer wieder versucht, hier noch eine coole Auslegung, da noch eine kreative Aktion hinzuzufügen, weil ich denke, dass es nicht reicht, wenn wir einfach das Wort Gottes beten. Das ist doch zu simpel. Und ich glaube, genau da liegt das Problem, wenn wir Gottes Kraft nicht in unserem Alltag erleben:

Wir vertrauen doch mehr auf unser Zutun, als auf Gott. Wir denken, es hängt allein - oder sicher massgebend - von uns ab und erst wenn wir unser Soll erfüllt haben, kann Gott wirken. Doch als Petrus zu Cornelius und seiner Familie predigte, kam der Heilige Geist ohne Worship, Musik, Gebetsteam, Lichtshow, PowerPoint oder sonst was. Er kam einfach so, ungefragt, überraschend, weil Jesus im Zentrum war. Als die Jünger an Pfingsten versammelt waren, kam der Heilige Geist. Einfach so. Weil er es so verheissen hatte. Es war nicht einmal die coole Idee der Jünger dieses Gebetsmeeting zu veranstalten. Nein, sie taten einfach, was Jesus ihnen gesagt hatte und Er stand zu seinem Wort und goss seinen Geist auf sie aus. So einfach?


Photo by Periklis Lolis / Unsplash

Verführung des Sichtbaren

Auch empfinde ich, dass wir immer wieder verführt werden auf das Sichtbare, auf die Auswirkungen und Resultate fixiert zu sein. Wir wollen sehen, dass sich etwas lohnt, es muss was für uns herausspringen, sonst versuchen wir es erst gar nicht. Doch im Kleinen treu zu sein, das Unscheinbare zu schätzen, im Verborgenen zu investieren im Vertrauen, dass Frucht daraus wächst, fällt uns schwer. Oder geht das nur mir so? Wir wollen den Heiligen Geist erleben, seine Stimme hören, Bilder und Träume empfangen, erleben wie Menschen geheilt und gerettet werden. Amen!

Doch geht es uns dabei vielleicht auch um uns? Dass wir gesehen werden, dass man uns erwähnt, dass unsere Kirche wächst. Oder wollen wir einfach nur das Endprodukt, ohne den Weg dahin unter die Füsse zu nehmen? Wir wollen ein Baum voller Früchte sein, ohne beständig unsere unsichtbaren Wurzeln nach dem lebendigen Wasser auszustrecken.

Ein Beispiel: Ich habe schon lange einen Traum in meinem Herzen. Geschichten, wie die von Bill Wilson, der von seiner Mutter verlassen wurde, aber dessen Leben sich durch die Liebe eines einfachen Automechanikers für immer verändert hat, bewegen mich. Gerne möchte ich auch jemand wie dieser Automechaniker sein. Doch als ich vor ein paar Wochen weinend und am Ende meiner Kraft auf meinen Tag - nein stimmt nicht, auf meinen Start in den Tag - zurückblickte, erkannte ich: Mein Traum fühlte sich heroischer an. Ich sah mich darin als Heldin. Zu erleben, wie viel Kraft und Ausstrecken nach dem lebendigen Wasser es mich kostet, ohne zu sehen, ob es auch etwas bewirkt, hat mich überführt: Wenn dieser Traum sich erfüllen soll, geht es nicht um mich. Es geht um Jesus, und darum, dass er tun kann, was er will. Es geht darum, ob ich Ihm vertraue, dass sich mein unscheinbares Investieren lohnt.

(Und Vertrauen ist auch so eine Sache... Ich hatte einen "Eye-opener" in einer Vertrauensübung, die mir kürzlich gestellt wurde. Als ich plötzlich ganz abhängig von meinem Mann war und selbst keinerlei Kontrolle mehr hatte, merkte ich, uups, ich vertraue doch lieber mir selbst. Autsch, diese Erkenntnis tat weh.)


Photo by Dan Freeman / Unsplash

Was wäre wenn...?

Nach der Predigt vom Sonntag, in der es wieder um diese Einfachheit ging und darum Gottes Wort für voll zu nehmen, hab ich mich entschlossen es einfach auszuprobieren. Was wäre, wenn das stimmt, dass der Heilige Geist da kommt, wo Jesus im Zentrum steht? Was wäre, wenn es wahr ist, dass Er da ist und wirken will? Was würde passieren, wenn ich Jesus jeden Morgen bewusst ins Zentrum stelle? Und so startete ich mein persönliches Experiment: Ich kämpfe den Kampf um meine Zeit allein mit Gott bevor mein Tag losgeht. Auch wenn ich dafür, für meinen Geschmack, zu früh aufstehen muss. Ich gebe dieser Zeit höchste Priorität. Johannes Hartl erzählte in einem Interview, dass er pro Tag etwa vier Stunden allein mit Gott braucht. Das sind seine Wurzeln, die niemand sieht, für die ihm niemand applaudiert und die umkämpft sind. Es geht dabei nicht um eine Leistung oder um ein Vergleichen, es geht um die Entscheidung Jesus ins Zentrum zu stellen. Es geht um die Beziehung zu Jesus, die es wert ist, dass wir ihr Zeit und Raum geben.

Der Heilige Geist wird ausgegossen, er kommt vom Himmel her, ohne unser Zutun, wenn sich alles um Jesus dreht. Nicht weil er muss, sondern, weil er will. Er liebt es, da zu sein, wo Jesus geehrt wird und im Zentrum ist. Ich kann den Heiligen Geist nicht herbeizaubern, er kommt wann und wie er will. Aber ich kann den Rahmen schaffen, wo er sich wohl fühlt, wo er sich freut: Ich kann Jesus ins Zentrum stellen. Das will ich mit neuer Entschlossenheit tun.

Bist auch du dabei bei diesem Experiment? Was wäre, wenn wir alle Jesus ins Zentrum stellen? In unserem Alltag, wenn wir zusammenkommen, wenn wir alleine sind? In schweren und in leichten Momenten? Was wäre, wenn dann der Heilige Geist auf uns und unser Umfeld kommt? Nicht einmal, sondern wieder und wieder?

Lasst es uns herausfinden!


Photo by Florian Weichert / Unsplash

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