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Die 10 Gebote der Beziehungspflege

Emanuel Hunziker Emanuel Hunziker

Es ist nicht immer einfach, wenn Paare gemeinsam ein Hotel, einen Landwirtschaftsbetrieb oder eine Kirche leiten und womöglich gleichzeitig auch noch gemeinsam ihre Kinder grossziehen. Doch gibt es auch Benefits? Was sollte man beachten?

#repost: Dieser Artikel wurde am 20. September 2018 erstmals veröffentlicht.

Das Autorenduo Lianne Fravi und Bettina Plattner-Gerber verfasste ein Handbuch für Führungs- und Unternehmerpaare mit dem Titel Wenn Paare Unternehmen führen.
„Wie Paare glücklich zusammenleben und erfolgreich das gemeinsame Unternehmen führen können, welche Hürden sie dabei zu nehmen haben und mit welchen Erfolgsstrategien sie ihre Ziele erreichen, darum geht es in diesem Buch“, so Fravi und Plattner-Gerber. Nach der Veröffentlichung 2013 starteten sie den Blog "Führungs-Paare" mit vielen interessanten Beiträgen rund ums Thema.

Im Pressetext zum Buch heisst es:

Neben verschiedenen Expertenbeiträgen aus Psychologie, Wirtschaft und Kommunikation haben zwölf Unternehmerpaare aus ganz unterschiedlichen Branchen in Interviews einen wichtigen Teil zu diesem Handbuch beigetragen. Gesamthaft lassen sich daraus die entscheidenden Erfolgsfaktoren für ein glückliches und erfolgreiches Unternehmer- und Führungspaar ableiten und in der Praxis umsetzen - sei es in der Hotellerie, Gastronomie, Landwirtschaft, im Bildungssektor, in der Architektur, Medizin, Pharmazie oder im Handwerk und Gewerbe.

buchWichtige Erkenntnisse aus dem Buch:

In keiner anderen Konstellation sind Loyalität und Solidarität so ausgeprägt wie beim Paar. Daraus entsteht ein eindeutiger Marktvorteil für das Unternehmen. Dieser zeigt sich zum Beispiel bei der Finanzierung, wenn es darum geht, das Vertrauen der Banken zu gewinnen.

Paare im Führungstandem profitieren sehr von einer guten Organisation und einem strukturierten Alltag, einem wohlüberlegten Umgang mit Dritten sowie von einem starken Profil, nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Paar.

Der grösste Erfolgsfaktor und die eigentliche Voraussetzung für Glück und Erfolg ist das gemeinsame Idol, das heisst, dass ein Paar die gleichen Wertvorstellungen teilt, eine gemeinsame Vision verfolgt und seinem Idol auf der Spur bleibt.

Partnerschaften entwickeln sich heute weg von Zweckgemeinschaften, hin zu sinnvoll gestalteten Lebensgemeinschaften. Die Tatsache, dass die junge Generation heute so denkt, hat eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung und begünstigt die Unternehmensführung durch Paare.

Da Männer und Frauen bekanntlich so verschieden sind und sehr unterschiedlich kommunizieren, liegt in der gelungenen Kommunikation und vor allem im Zunutzemachen der Unterschiede ein Schlüssel zum Erfolg.


Photo by Edgar Castrejon / Unsplash

Auf den Buchseiten 79-80 werden die "10 Gebote der Beziehungspflege" aufgeführt, die ich sehr hilfreich finde. Hier eine leicht angepasste Version davon:

Die 10 Gebote der Beziehungspflege

1. Gib von dir aus so oft wie möglich Zeichen der Anerkennung,
Wertschätzung und Zuneigung.
Ein Zuviel ist kaum möglich. Liebe
ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es verschwendet.

2. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Pflege deine Initiative, sammle Ideen und gib Anregungen für Gemeinsamkeit, Unternehmungen und Zärtlichkeit.

3. Nur, wenn du dich mitteilst, kann der andere dich verstehen!
Sorge dafür, dass dein Erleben für den Partner transparent wird. Dies betrifft dein alltägliches Befinden, dein Lebensgefühl, deine Lebensgeschichte und –perspektive.

4. Jeder hat ein Recht auf seine Bedürfnisse! (Allerdings nicht auf deren Erfüllung!) Äußere unerfüllte Bedürfnisse und Wünsche an die Beziehung, sobald du sie empfindest; nur so kann vermieden werden, dass sich Frust anhäuft.

5. Bemühe dich um Lösungen, wenn gegensätzliche Wunschvorstellungen deutlich werden. Suche von dir aus das Gespräch und beende es erst, wenn ihr eine pragmatische Absprache gefunden habt, die im Alltag umgesetzt werden kann. „Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen“ (Ludwig Erhard).

6. Mit einem anderen Partner würden sich diese Probleme bestimmt nicht ergeben – aber mit Sicherheit andere! Impfe dich gedanklich gegen Enttäuschungen. Auch der Traumpartner hat Stärken und Schwächen. Ihr bleibt zwei eigenständige Personen mit unterschiedlicher Lerngeschichte und unterschiedlicher Erlebnisweise. Krisen bedeuten nicht das Ende einer Beziehung. Es sind nicht die Dinge, die uns berühren, sondern die Gedanken, die wir uns dazu machen.

7. Der Reichere kann mehr geben – Wo immer du feststellen musst, der Reichere zu sein: Dort gib! Bekämpfe den Satz „Nicht ich schon wieder, jetzt ist erst der anderen dran“! Dies ist der Beginn eines Zwangsprozesses. Bedenke, dass du dich in manchen Dingen leichter tust, in anderen hingegen dein Partner.

8. Eine Wunde, von Worten geschlagen, ist schlimmer als eine Wunde, die das Schwert schlägt (Arabisches Sprichwort). Brich ein Gespräch ab, wenn es zum Streit ausartet, denn dann ist das Erarbeiten einer Lösung unwahrscheinlich geworden. Vertage es und beginne es von dir aus neu, wenn die Voraussetzungen für ein konstruktives Gespräch wieder gegeben sind.

9. Ein böses Wort macht zehn liebevolle Gesten zunichte! Berühre keinesfalls Tabus. Kein Paar schafft es, Streit völlig zu umgehen; jedoch ziele nie auf das „Lindenblatt“ des anderen, und verbale Beleidigungen und Beschimpfungen müssen dabei genauso verboten sein, wie körperliche Gewalt.

10. Willst du Veränderung: Dann beginne du damit! Denke daran, eine enge Beziehung ist jederzeit neu formbar, wenn beide bereit sind, den eigenen Anteil zu verändern.


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Ich finde diese Punkte so treffend, hilfreich und relevant, dass ich sie auf Teams adaptiert habe, die keine Paare sind und möglicherweise aus mehr als 2 Personen bestehen:

Die 10 Gebote der Teampflege

1. Liebe ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es verschwendet!
Gib von dir aus so oft wie möglich Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung an deine Teamkollegen. Ein Zuviel ist kaum möglich.

2. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Pflege deine Initiative, sammle Ideen und gib Anregungen für Gemeinsamkeit, Unternehmungen und Teampflege.

3. Nur, wenn du dich mitteilst, können dich die anderen verstehen!
Sorge dafür, dass dein Erleben für das Team transparent wird. Dies betrifft dein alltägliches Befinden, dein Lebensgefühl, deine Lebensgeschichte und -perspektive.

4. Jeder hat ein Recht auf seine Bedürfnisse (- allerdings nicht auf deren Erfüllung!). Äußere unerfüllte Bedürfnisse und Wünsche an das Team, sobald du sie empfindest; nur so kann vermieden werden, dass sich Frust anhäuft.

5. Bemühe dich um Lösungen, wenn im Team gegensätzliche Wunschvorstellungen deutlich werden. Suche von dir aus das Gespräch und bleib dran, bis ihr als Team eine pragmatische Absprache gefunden habt, die im Alltag umgesetzt werden kann. „Ein Kompromiss, das ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen“ (Ludwig Erhard).

6. Mit einer anderen Teamkonstellation würden sich gewisse Probleme bestimmt nicht ergeben – aber mit Sicherheit andere! Impfe dich gedanklich gegen Enttäuschungen. Auch das beste Team hat Stärken und Schwächen. Ihr bleibt eigenständige Personen mit unterschiedlicher Lerngeschichte und unterschiedlicher Erlebnisweise. Krisen bedeuten nicht das Ende eines Teams. Es sind nicht die Dinge, die uns berühren, sondern die Gedanken, die wir uns dazu machen.

7. Der Reichere kann mehr geben – Wo immer du feststellen musst, der Reichere zu sein: Dort gib! Bekämpfe den Satz „Nicht ich schon wieder, jetzt sind erst die anderen dran!“ Dies ist der Beginn eines Zwangsprozesses. Bedenke, dass du dich in manchen Dingen leichter tust, in anderen hingegen deine Teamkameraden.

8. Eine Wunde, von Worten geschlagen, ist schlimmer als eine Wunde, die das Schwert schlägt (Arabisches Sprichwort). Brich ein Gespräch ab, wenn es zum destruktiven Streit ausartet, denn dann ist das Erarbeiten einer Lösung unwahrscheinlich geworden. Vertage es und beginne es von dir aus neu, wenn die Voraussetzungen für ein konstruktives Gespräch wieder gegeben sind.

9. Ein böses Wort macht zehn liebevolle Gesten zunichte!
Kein Team schafft es, in allem gleicher Meinung zu sein; jedoch ziele nie auf das „Feigenblatt“ des anderen. Verbale Beleidigungen und Beschimpfungen müssen dabei genauso verboten sein, wie körperliche Gewalt.

10. Willst du Veränderung: Dann beginne du damit!
Denke daran, ein starker Teamgeist ist jederzeit neu formbar, wenn alle bereit sind, den eigenen Anteil zu verändern.


Viel Freude beim Anwenden! ;-)

We're better when we're united
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Die 10 Gebote der Beziehungspflege
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