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Gleich und gleich gesellt sich gern

Emanuel Hunziker Emanuel Hunziker

Für immer und ewig lieben. Wer will das nicht? Zu zweit im siebten Himmel bis zum Tod. Umarmt und geborgen, Zweisamkeit ohne Rost und Patina. Wie hält die Liebe ein langes Leben lang? Warum halten manche Ehen während andere scheitern? Darüber schreibt Cornelia Kazis auf srf.ch

Die Basler Psychologin Pasqualina Perrig-Chiello hat 2'000 verheiratete und geschiedene Menschen zu ihrer Ehe befragt. Ihre Studie zeigt, dass bei vielen in der Lebensmitte die Partnerschaft kriselt. Einer der häufigsten Gründe für eine Trennung ist, dass das Paar zu wenig über Konflikte spricht.

Eine andere Frage: Wer hat die Ehe eigentlich erfunden? Jesus definierte die Ehe mit den Worten: ›Ein Mann verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden. Matthäus 19,5-6

In den zehn Geboten steht: "Du sollst nicht die Ehe brechen." Gleich nach "Du sollst nicht töten" und vor "Du sollst nicht stehlen". Was aber, wenn das Glück zerschellt, was offensichtlich bei 42 Prozent der Verheirateten in unserem Land der Fall ist, die sich scheiden lassen? Und was ist mit den 58%, die verheiratet bleiben? Die Realität ist ernüchternd: 41 Prozent aller Paare, die verheiratet sind, bezeichnen sich als unzufrieden. Perrig-Chiello kommt zum Schluss: Was zählt, ist manchmal unspektakulär. Geteilte Werte und gemeinsame Interessen sind offenbar Rost- und Frostschutz für die Liebe.


Photo by rawpixel / Unsplash

Als Pastor stimme ich diesem Schluss zu. Was im Leben und in Beziehungen wirklich zählt, sind oft unspektakuläre und unscheinbare Dinge. Ich frage mich aber, was wohl die Gedanken des Erfinders der Ehe sind? Wozu hat Gott die Ehe erfunden? Was waren seine Gedanken?

Bride and groom hold hands on a rural road on a sunny day in Mukono
Photo by Andrew Itaga / Unsplash

Die Dynamik einer gesunden Ehe
Folgende sieben Punkte geben hilfreiche Anhaltspunkte. Sie stammen aus dem Buch "Die Dynamik einer gesunden Ehe" von Dr. Jonathan David.

1. Gott gab die Ehe für eine tiefe, innige Freundschaft
In der Ehe geht es darum, sich gegenseitig der beste Freund zu sein. Freundschaft erfrischt die Seele und wahre Freunde wollen alles gemeinsam tun. Freundschaft kommuniziert Zuneigung und Liebe und entfernt das Gefühl des Alleinseins. Und Freundschaft gibt uns tiefen inneren Frieden, viel tiefer, als die Befriedigung, die durch Arbeit und Erfolg kommt.

2. Gott gab die Ehe als einen Trainingsort
Gott gab die Ehe, um die Eheleute zu besseren Menschen zu machen. Die Ehe ist ein geschützter und heiliger Ort. Ein Ort, um gemeinsam zu lernen und zu wachsen, aneinander und miteinander. Die Ehe ist der Ort, an dem Mann und Frau zu einem unschlagbaren Team zusammenwachsen. Das braucht Zeit und Übung, aber es lohnt sich.

3. Gott gab die Ehe für eine gemeinsame Bestimmung
Gott erschuf Mann und Frau mit einer guten Absicht. Er hat somit auch einen guten Plan für die Ehe, und es gilt herauszufinden, was dieser Plan im Detail beinhaltet. Denn Gott gab die Ehe nicht zum Selbstzweck. Er hat eine Bestimmung und einen Auftrag für jedes Ehepaar. Zusammen hat das Ehepaar ein zehnfach höheres Potential als alleine. Dieses Potential kann natürlich auch ungenutzt bleiben. Es braucht proaktives Training um es zu entfalten.


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4. Gott gab die Ehe für eine vertrauensvolle Intimität
In der westlichen Gesellschaft wird die körperliche Intimität zunehmend zu einem Konsumgut degradiert. Doch das war nicht die Idee Gottes, als er uns Menschen die Sexualität schenkte. Gott gab die Ehe als einen heiligen und geschützten Raum, in dem körperliche Intimität miteinander erlernt und zelebriert werden kann, ohne Angst vor Ablehnung und Verletzung.

5. Gott gab die Ehe, damit daraus neues Leben entsteht
Es ist eine natürliche Folge, dass aus der innigen Liebe und tiefen Freundschaft von Mann und Frau der Wunsch entsteht, eine Familie zu gründen. Eine vitale Ehe ist der wichtigste Baustein für eine vitale Familie, denn es ist Gottes Plan, dass Kinder bei ihren Eltern sehen und lernen dürfen, was bedingungslose Liebe und Freundschaft ist.

6. Gott gab die Ehe um gemeinsam zu siegen
Die Ehe hat eine sehr mächtige Kraft, zu viele sind sich dem nicht bewusst! Wenn Mann und Frau in Einheit leben, kann sie nichts aufhalten oder trennen. In jedem Leben und jeder Ehe gibt es Stürme und Kämpfe, aber Gott gab die Ehe, um in jedem Umstand gemeinsam zu siegen. Das ist eine Übernatürliche Dimension, die Gott schenkt. Auch diese Kraft der Einheit kommt nicht von alleine, sie muss eingeübt, trainiert und sorgfältig gepflegt werden.

7. Gott gab die Ehe um für Jesus Christus zu leben
Die Ehe drückt die erlösende Liebe von Jesus aus. Die Ehe ist dazu bestimmt, anderen Menschen diese erlösende Liebe von Jesus Christus zu demonstrieren. Die Liebe von Jesus zeigt sich dadurch, dass er bereit war sein Leben für seine Freunde zu opfern, um sie dadurch zu erlösen. Wenn die Eheleute diese Haltung von Jesus zu ihrem Lebensstil machen und sich aus Liebe immer wieder füreinander aufopfern, dann wird ihre Ehe nicht nur der beste Ort der Welt, sondern auch diese Welt zu einem besseren Ort machen!

Man and woman holding hands, looking away towards a setting sun
Photo by Ryan Holloway / Unsplash

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